Ein neues internationales Forschungsprojekt soll die Versorgung am Lebensende bei fortgeschrittenen unheilbaren Erkrankungen entscheidend verbessern. Auch die Uniklinik Köln beteiligt sich an der vierjährigen EU-geförderten Studie iLIVE (live well, die well), die Univ.-Prof. Dr. Raymond Voltz, Direktor des Zentrums für Palliativmedizin an der Uniklinik Köln, mitinitiiert hat.
„Krankenhäuser sind mit circa 47 Prozent der häufigste Sterbeort in Deutschland, aber gleichzeitig ist die Unzufriedenheit mit dem Verlauf der Sterbephase hier am größten, wie eigene Studien von uns gezeigt haben. Die Verbesserung der Versorgung in der Sterbephase ist daher eine essentielle Aufgabe für unser Gesundheitssystem und ich freue mich, dass wir mit iLive zur Optimierung der Betreuung von sterbenden Patientinnen und Patienten beitragen können“, erklärt Prof. Voltz, der die Studie an der Uniklinik Köln gemeinsam mit Dr. Julia Strupp leitet.
In Köln sammeln die Wissenschaftler im Rahmen einer Beobachtungsstudie Daten, um ein besseres Verständnis über die Bedenken, Erwartungen und Präferenzen von sterbenden Patienten in Krankenhäusern und von deren pflegenden Angehörigen zu erhalten. Hierbei werden kulturelle, alters-, geschlechtsspezifische und sozioökonomische Faktoren sowie ethische Fragen in der Praxis und Forschung am Lebensende analysiert. Die Daten ermitteln die Forscher dabei zu verschiedenen Zeitpunkten: nach Aufnahme der Patienten in die Studie, einen Monat nach Aufnahme, in den letzten Lebenstagen und 90 Tage nach dem Versterben mit den Angehörigen.
iLIVE zielt zudem darauf ab, die Effektivität und Kosteneffektivität von zwei innovativen Interventionen im Bereich der Palliativmedizin und Sterbebegleitung zu untersuchen: eine experimentelle Studie über die Linderung körperlicher Symptome in der letzten Lebensphase durch Implementierung eines digitalen Medikations-Tools sowie ein Ehrenamtlichen-Trainingsprogramm, um Patienten zu unterstützen, die im Krankenhaus und Zuhause sterben.
iLIVE ist in die Arbeit der "International Collaborative for Best Care for the Dying Person" eingebettet (https://bestcareforthedying.org/), die 2014 von den Mitgliedern des Projekts "OPCARE9" im 5. Rahmenprogramm der EU ins Leben gerufen wurde, um gemeinsam die Bereitstellung einer erstklassigen physischen, sozialen, psychologischen und spirituellen Betreuung am Lebensende zu unterstützen.
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